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Lernen findet nicht nur im Kopf statt – sondern oft auch im Verborgenen. Lehrpersonen spüren intuitiv, wie ein Kind denkt, wie eine Klasse reagiert, wann ein Konzept verstanden wurde. Doch in einem zunehmend komplexen Bildungssystem, mit heterogenen Gruppen, Zeitdruck und digitalen Lernprozessen, wird die Frage immer drängender: Wie kann Lernen systematisch sichtbar gemacht werden – für Lernende, Lehrpersonen, Eltern und Politik?

Vielleicht ist genau das der neue Bildungsauftrag: Nicht nur Wissen vermitteln, sondern Lernprozesse transparent, reflektierbar und nachvollziehbar gestalten.

Warum Sichtbarkeit so wichtig ist

Lernen sichtbar zu machen bedeutet nicht, Leistung zu überwachen. Es bedeutet:

  • Verstehen zu erkennen, nicht nur Ergebnisse
  • Fortschritt messbar zu machen, nicht nur Bewertungen zu geben
  • Förderbedarf früh zu erkennen, statt spät zu reagieren
  • Lernende zu befähigen, ihr eigenes Lernen zu verstehen

Transparenz ist kein Kontrollinstrument – sondern ein pädagogisches Werkzeug. Sie schafft Orientierung, Sicherheit und Handlungsspielraum für alle Beteiligten.

Was sichtbar gemacht werden sollte – und was nicht

Nicht alles, was sich zählen lässt, zählt. Und nicht alles, was zählt, lässt sich zählen. Deshalb braucht es einen differenzierten Blick auf das, was sichtbar gemacht werden kann:

sinnvoll sichtbar:

  • Lernstand bezogen auf Kompetenzen
  • Fehlerverläufe und Denkwege
  • Aktivität, Engagement, Wiederholung
  • individuelle Fortschritte über Zeit

kritisch bei Sichtbarkeit:

  • Vergleich mit anderen (Ranking)
  • Dauerüberwachung („gläserne Lernende“)
  • Verhalten statt Lernen
  • künstliche Scores ohne pädagogische Aussagekraft

Lernen sichtbar machen darf nicht zur Messfixierung führen, sondern soll das Lernen besser verstehbar machen – vor allem für die Lernenden selbst.

Neue Systeme ermöglichen neue Sichtbarkeit

Klassischer Unterricht kann viel – aber differenzierte Rückmeldung in Echtzeit gehört nicht dazu. Digitale Systeme wie iLearn eröffnen hier neue Möglichkeiten:

  • Sofortiges Feedback zu jeder Aufgabe
  • Visualisierung von Fortschritt in klaren Etappen
  • automatische Erkennung von Fehlermustern
  • Rückmeldungen für Lehrpersonen, wo Unterstützung nötig ist
  • Lernpfade, die dokumentieren, wie jemand ans Ziel kam

Das bedeutet: Lernen wird nicht nur erlebt, sondern erklärbar. Für die Lehrperson. Für die Lernenden. Für die Weiterentwicklung.

Ein Kulturwandel: Lernen als Prozess, nicht als Punktzahl

Lernen sichtbar zu machen bedeutet auch, das Bild von Lernen zu verändern:

  • Weg vom Abschluss – hin zur Entwicklung
  • Weg vom Punktestand – hin zur Kompetenz
  • Weg vom Prüfungsdruck – hin zur kontinuierlichen Reflexion

Wenn Lernende verstehen, wie sie lernen, können sie auch Verantwortung für diesen Prozess übernehmen. Sichtbarkeit wird so zur Grundlage für Selbstwirksamkeit und Motivation.

Fazit: Wer Bildung steuern will, muss Lernen sichtbar machen

Nicht nur Lernende profitieren von Transparenz – auch Schulen, Bildungsanbieter und Bildungspolitik. Denn: Was sichtbar ist, kann gezielt gefördert, angepasst und weiterentwickelt werden.

Der Bildungsauftrag der Zukunft heisst vielleicht nicht nur: Lehren ermöglichen – sondern: Lernen sichtbar machen.