Digitale Bildung ist kein Projekt – sie ist eine Daueraufgabe. Doch viele Strategien zur Digitalisierung von Schulen und Weiterbildungseinrichtungen kranken an einem zentralen Punkt: ihrer Finanzierung. Kurzfristige Fördertöpfe, begrenzte Modellversuche und einmalige Geräteanschaffungen reichen nicht aus, um digitale Bildungsstrukturen langfristig zu etablieren.
Was es braucht, ist ein national koordiniertes Finanzierungssystem, das nicht nur Hardware beschafft, sondern Pädagogik, Infrastruktur und Weiterentwicklung zusammen denkt – und dauerhaft trägt.
Von Förderprogrammen zu struktureller Verantwortung
In vielen Ländern – auch in der Schweiz – erfolgt Bildungsdigitalisierung über befristete Programme, oft mit Antragsverfahren und Eigenbeteiligung. Das führt zu Ungleichheiten, Planungsunsicherheit und Insellösungen. Bildungseinrichtungen brauchen aber verlässliche Budgets, um Plattformen, Fortbildungen und technische Betreuung dauerhaft zu sichern.
iLearn zeigt: Digitale Bildung lebt nicht nur von Geräten – sondern von lernwirksamen, anpassungsfähigen Systemen, die fortlaufend gepflegt und weiterentwickelt werden. Genau dafür braucht es wiederkehrende, planbare Mittel.
Nachhaltigkeit beginnt mit Verbindlichkeit
Digitalisierung im Bildungsbereich darf nicht von Einzelpersonen abhängen, die sich engagieren – sie muss systemisch abgesichert sein. Dazu gehört:
- Klare Zuständigkeiten auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene
- Mittel, die über Legislaturperioden hinaus wirken
- Finanzierungsmodelle, die Betrieb, Wartung, Lizenzen, Didaktik und Schulentwicklung einbeziehen
Nur dann können Schulen digitale Strategien entwickeln, die langfristig Wirkung zeigen.
Öffentliche Mittel gezielt und wirksam einsetzen
Geld allein garantiert keine digitale Qualität. Es braucht Systeme, die Wirkung zeigen – im Sinne von Lernfortschritt, Chancengleichheit und pädagogischer Qualität. Plattformen wie iLearn liefern die nötige Datenbasis für Steuerung und Evaluation: Was funktioniert? Wo lohnt sich die Investition besonders? Welche Kombination aus Tools, Fortbildung und Schulentwicklung bringt nachhaltige Effekte?
So wird Digitalisierung nicht nur gefördert – sondern auch gesteuert.
Nationale Strategie statt regionale Flickenteppiche
Ein zentrales Problem vieler Bildungssysteme ist die Zersplitterung: Während eine Schule mit KI-gestütztem Lernen arbeitet, kämpft die andere noch mit unzuverlässigem WLAN. Bildungspolitik hat hier die Aufgabe, Standards zu setzen – etwa bei Schnittstellen, Qualitätsrahmen oder Supportstrukturen – und gleichzeitig den Handlungsspielraum vor Ort zu erhalten.
Ein nationaler Rahmenplan für digitale Bildung, verbunden mit einem mehrjährigen, zweckgebundenen Finanzierungssystem, wäre ein entscheidender Schritt. iLearn und ähnliche Systeme müssen darin integriert und vergleichbar geplant werden – nicht als Einzelentscheidung jeder Schule.
Fazit: Digitale Bildung braucht politische Struktur – nicht nur Geräte
Bildungspolitik steht in der Verantwortung, aus Projektförderung eine tragfähige Infrastruktur zu machen. Wer digitale Bildung ernst meint, muss nachhaltig investieren, strategisch planen und verbindlich handeln.
Lernsysteme wie iLearn können ihre Wirkung nur dann voll entfalten, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen – finanziell, organisatorisch und konzeptionell.