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Eine nationale Bildungsplattform für die Schweiz wäre kein Tool, sondern eine Bildungsinfrastruktur. Sie müsste nicht alles neu erfinden – aber Bestehendes bündeln, koordinieren und verstetigen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt nicht in der Technik, sondern in der systemischen Konzeption.

Was wäre also nötig?

1. Pädagogik zuerst – Technik folgt

Eine Plattform darf nicht nur verwalten, sondern muss Lernen ermöglichen. Das bedeutet:

  • adaptives Lernen nach klaren Kompetenzmodellen (z. B. Lehrplan 21)
  • Feedback-Mechanismen, die Verstehen fördern statt nur bewerten
  • Module, die differenzieren, wiederholen, vernetzen
  • Vorbilder wie iLearn zeigen, wie das funktioniert: Technologie folgt der Didaktik, nicht umgekehrt.

2. Struktur + Offenheit: Föderal-kompatibel

Die Plattform müsste zentral entwickelt, aber dezentral anpassbar sein:

  • nationale Basiskomponenten (Kompetenzraster, Plattformkern, Datenlogik)
  • kantonale Ergänzungen (Schwerpunktsetzung, Inhalte, Curricula)
  • schulische Freiheiten (Materialien, Methoden, Zeitgestaltung)

Technisch möglich durch modulare Architektur, Schnittstellen (APIs) und klare Governance.

3. Lernende und Lehrpersonen im Zentrum

  • Lernende brauchen: individuelle Pfade, Fortschrittsanzeige, Verständlichkeit
  • Lehrpersonen brauchen: Transparenz, Anpassbarkeit, Entlastung
  • Keine „Überwachung“, sondern pädagogisch sinnvolle Unterstützung

Die Plattform muss menschenzentriert gestaltet sein – mit digitalem Rückgrat und analogem Feingefühl.

4. Daten – aber richtig

  • DSGVO-konforme Datennutzung (keine Profilbildung, kein Tracking)
  • nur Lernrelevantes – aggregiert, anonymisiert oder auf Einwilligung beruhend
  • Rückflüsse an Politik nur dort, wo Steuerung gewünscht ist

Datenhoheit bleibt bei den Kantonen – das Vertrauen entsteht durch klare Regeln und Transparenz.

5. Offene Architektur, klare Standards

  • Integration von Systemen wie iLearn oder Moodle durch offene Schnittstellen
  • gemeinsame Schnittstellenstandards für Exporte, Analysen, LMS-Anbindung
  • Nachhaltige Finanzierung durch Bund und Kantone gemeinsam

Fazit: Die Plattform muss verlässlich, offen und wirksam sein

Wenn die Schweiz eine nationale Plattform entwickelt, muss sie keine Plattform für alles sein – aber eine für das Wesentliche: Wirksames, gerechtes, datengestütztes Lernen mit Transparenz und Beteiligung.