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Die Idee einer nationalen digitalen Bildungsplattform wird seit Jahren diskutiert. Verschiedene Kantone haben Einzelinitiativen gestartet, Plattformprojekte wurden erprobt, Ziele formuliert – doch ein flächendeckendes, koordiniertes System fehlt bis heute.

Gleichzeitig wächst der Druck: Lernstandsunterschiede, Fachkräftemangel, Digitalisierung, Schultransparenz und Bildungswirksamkeit lassen sich ohne digitale Infrastruktur kaum mehr steuern.

Was fehlt, ist kein Wunsch – sondern ein konkreter Plan. Wie kann eine nationale Plattform realistisch entstehen – und was braucht es dafür?

Der politische Konsens: Ja zur digitalen Bildung – aber wie?

Auf nationaler Ebene herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass Bildung digital anschlussfähig sein muss. Doch in der Umsetzung scheitern viele Initiativen an typischen Hürden:

  • Kantonale Souveränität und föderale Strukturen
  • Mangelnde Kompatibilität zwischen bestehenden Systemen
  • Technische Fragmentierung und fehlende Standards
  • Skepsis gegenüber zentralen Lösungen
  • Unsicherheit bei Datenschutz und Verantwortung

Eine nationale Plattform kann nur funktionieren, wenn sie modular, föderal-kompatibel und pädagogisch steuerbar konzipiert ist. Und genau das ist möglich.

Wie ein realistischer Start aussehen könnte

  • 1. Klein beginnen – aber mit System
    Statt eine Komplettlösung zu entwerfen, kann eine nationale Plattform in einem konkreten Bereich starten: z. B. Lese- oder Matheförderung in der Sek I, kantonsübergreifend.
  • 2. Bestehende Systeme integrieren
    Plattformen wie iLearn zeigen, dass es bereits Lösungen gibt, die technisch skalierbar und didaktisch anschlussfähig sind – sofort nutzbar, mit klarer Architektur.
  • 3. Inhalte offen und modular halten
    Eine nationale Plattform sollte nicht Inhalte definieren, sondern Strukturen bieten, in die Verlage, Bildungsanbieter und Schulen eigene Inhalte integrieren können.
  • 4. Steuerung ermöglichen – nicht zentralisieren
    Lernverlaufsdaten, Fortschrittstransparenz und Wirkungsevaluation müssen verfügbar sein – aber datenschutzkonform, dezentral und kontrollierbar.
  • 5. Governance klar regeln
    Wer ist Träger? Wer entscheidet über Weiterentwicklung? Wie werden Anbieter zertifiziert? Solche Fragen müssen frühzeitig geklärt werden – auf Basis von Kooperation, nicht Kontrolle.

Warum die Zeit jetzt reif ist

  • Die Technik ist verfügbar
  • Die Bildungsbedarfe sind dringlich
  • Die Plattformmentalität ist in der Bevölkerung angekommen
  • Die Akzeptanz für zentrale digitale Lösungen ist historisch hoch (Vergleich: E-ID, eHealth, Steuerplattformen)
  • Schulen fordern Unterstützung – nicht mehr Tools, sondern funktionierende Systeme

Eine nationale Bildungsplattform muss nicht morgen flächendeckend stehen – aber sie kann heute beginnen. Mit einem Pilotprojekt, einem Fokusbereich, einer überkantonalen Vereinbarung.

Fazit: Eine nationale Plattform entsteht nicht auf dem Papier – sondern im Handeln

Die Vision ist da. Was fehlt, ist der Start. Systeme wie iLearn beweisen, dass technische und didaktische Voraussetzungen längst gegeben sind.

Es braucht kein weiteres Konzept – es braucht den politischen Willen, erste Schritte zu gehen. Vom Pilot zur Skalierung. Vom Einzelprojekt zur gemeinsamen Struktur. Vom Wunsch zur Realität.

Dieser Inhalt wurde bereitgestellt von iLearn.ch – KI-Lernplattform der Schweiz.